Managementansatz
Die Themen Klimawandel und Energieeffizienz sind für Swisscom als Grossverbraucherin von Energie sowie für ihre Anspruchsgruppen aufgrund der nationalen und internationalen Klimasituation besonders wesentlich. Die im November 2018 erschienenen Klimaszenarien für die Schweiz lassen erahnen, zu welchen Folgen der Klimawandel in der Schweiz führen könnte. Die vorgestellten Szenarien, durch das National Centre for Climate Services (NCCS) erarbeitet, lassen sich nicht ignorieren. Klimawandel und Energieeffizienz stehen daher im Zentrum der Nachhaltigkeitsstrategie von Swisscom.
Das Schweizer Volk hat das Energiegesetz (EnG) im Mai 2017 in einer Volksabstimmung angenommen. Das EnG bestimmt – zusammen mit dem CO2-Gesetz als Fundament der Energie- und Klimastrategie 2050 des Bundes – für Swisscom den Rahmen der geschäftlichen Aktivitäten. Swisscom legt besonderes Augenmerk auf die Steigerung der eigenen Energieeffizienz und auf den Klimaschutz. Sie hat sich entsprechend zwei Ziele gesetzt:

- Steigerung der Effizienz: Swisscom hat ihren Energiebedarf bis 2020 ermittelt und will ihre Energieeffizienz bis Ende 2020 gegenüber 2016 um 35% erhöhen. Weiter hat Swisscom im Herbst 2018 ihren Energiebedarf bis Ende 2025 anhand aktueller Szenarien bestimmt. Sie will ihre Energieeffizienz in den kommenden acht Jahren dank neu genutzter Massnahmen sowie technischer Verbesserungen um nochmals 24% steigern.

- Klimaschutz: Schliesslich will Swisscom gemeinsam mit ihren Kunden bis 2020 doppelt so viel CO2 einsparen, wie sie in ihrem gesamten Betrieb und in ihrer Lieferkette verursacht. Dieses Vorhaben ist unter dem Stichwort «2:1-Ziel» zusammengefasst. Swisscom will das 2:1-Ziel einerseits durch Emissionsreduktion, andererseits durch die Förderung und Vermarktung eines nachhaltigen Portfolios erreichen. Weiter hat Swisscom im Herbst 2018 den aus ihrem Energiebedarf resultierenden CO2-Ausstoss bis Ende 2025 anhand aktueller Szenarien geschätzt. Sie strebt nunmehr eine weitere Reduktion der CO2-Emissionen an.
Swisscom hat mit verschiedenen Partnern Zielvereinbarungen getroffen, immer mit dem Ziel, die Effizienz zu steigern und die CO2-Emissionen zu reduzieren. Die Ziele zum Energieverbrauch (Energieeffizienz) und zur CO2-Reduktion (CO2-Intensität) werden je nach Referenz unterschiedlich definiert bezüglich des Basisjahres, des Bezugs, des Zielerreichungsjahres. Swisscom hat Ziele mit der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW,) der Vorbildfunktion des Bundes im Energiebereich (VBE) und der Science Based Target-Initiative (SBTI) vereinbart. Swisscom hat ihre Emissionsreduktion schon 2016 an die SBTI gemeldet. Die SBTI ist aus einer Partnerschaft mit dem Carbon Disclosure Project (CDP), der Initiative UN Global Compact, dem WWF und dem World Resources Institute (WRI) hervorgegangen. Sie stuft Reduktionsziele von Unternehmen als «wissenschaftlich fundiert» ein, sofern diese Ziele zur erforderlichen Reduktion von CO2 beitragen, um den weltweiten Temperaturanstieg geringer als 2°C zu halten. Swisscom verpflichtet sich zudem, bis 2020 ihre Scope-1-Emissionen im Vergleich zu 2013 um 10%, die Scope-2-Emissionen um 100% und die Scope-3-Emissionen um 18% zu reduzieren. Die SBTI hat Ende 2016 alle Reduktionsziele von Swisscom anerkannt.
Siehe unter www.sciencebasedtargets.orgReferenz |
Zielvereinbarung |
Startjahr 1. Januar |
Zieljahr 31.Dez. |
Zielwert |
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Swisscom | Ratio CO2-Einsparungen bei den Kunden zu CO2-Emissionen Swisscom | 2016 | 2020 | 2:1 | ||||
Swisscom | Energieeffizienz (Sparmassnahmen über den Gesamtenergieverbrauch, ungewichtet) | 2016 | 2020 | +35% | ||||
EnAW | Energieeffizienz (Sparmassnahmen über den Gesamtenergieverbrauch, gewichtet) | 2013 | 2022 | +35% | ||||
EnAW | CO2-Intensität Brennstoffe (CO2-Emissionen zur Summe der CO2-Emissionen und CO2-Einsparungen) | 2013 | 2022 | 92% | ||||
EnAW | CO2-Intensität Treibstoffe (CO2-Emissionen zur Summe der CO2-Emissionen und CO2-Einsparungen) | 2013 | 2022 | 76% | ||||
VBE | Energieeffizienz (Sparmassnahmen über den Gesamtenergieverbrauch, ungewichtet) | 2006 | 2020 | +25% | ||||
SBTI | CO2-Reduktion Scope 1 | 2013 | 2020 | -10% | ||||
SBTI | CO2-Reduktion Scope 2 | 2013 | 2020 | -100% | ||||
SBTI | CO2-Reduktion Scope 3 | 2013 | 2020 | -18% |


Über weitere umweltrelevante Themen, denen Swisscom im Betrieb Beachtung schenkt, finden sich nähere Angaben am Ende des Kapitels. Die Umwelt- und die Einkaufspolicy bilden für Swisscom die Grundlage eines nachhaltigen Ressourceneinsatzes. Die Managementansätze, die Swisscom für die Steigerung der Energieeffizienz und den Kampf gegen den Klimawandel anwendet, bestehen grundsätzlich aus dem Umweltmanagement-System sowie den dazu gehörenden spezifischen Ansätzen. Managementnormen, Standards und interne Weisungen ermöglichen es, die vorgesehenen Spar- und Effizienzmassnahmen systematisch umzusetzen. Tochtergesellschaften mit Geschäftstätigkeiten, die sich auf die Umwelt bedeutend auswirken, sind nach ISO 14001 zertifiziert. Es sind dies Swisscom (Schweiz) AG, Swisscom Broadcast AG und cablex AG. Diese Tochtergesellschaften sind zugleich nach ISO 9001 zertifiziert. Die italienische Tochter Fastweb S.p.A. ist ebenfalls nach ISO 14001 zertifiziert. Die nach ISO 14001 zertifizierten Managementsysteme und -prozesse erfassen – bezogen auf die Anzahl an Mitarbeitenden – mehr als 94,2% des Swisscom Konzerns (inkl. Fastweb; Vorjahr 94,3%). Das Umweltmanagement-System und seine Effizienz werden jährlich extern einem Audit unterzogen.