Mobilfunk und Gesellschaft
Managementansatz
Neuere Mobilfunkgenerationen sind energieeffizienter, reduzieren Immissionen und nutzen das begrenzt zur Verfügung stehende Funkspektrum besser. Eine 5G-Mobilnetzanlage verbraucht zur Übermittlung des gleichen Datenvolumens rund 1,6 x weniger Strom als eine 4G-Anlage der Version LTE Advanced. Durch künftige 5G-Optimierungen wird dieser Faktor noch zunehmen. Es liegt im Interesse aller, auf die modernste Generation zu setzen und ältere abzulösen.
Branchenweit sind über 3’000 Baugesuche für den Ausbau oder die Modernisierung von Mobilfunkstandorten pendent. Teilweise lässt sich das durch eine gewisse skeptische Haltung in Teilen der Bevölkerung erklären. Aber auch die Baubewilligungsverfahren halten nicht mit der Technologieentwicklung Schritt: Mangels Bewilligungen muss noch oft veraltete, energieineffiziente Hardware verbaut werden.
Im Berichtsjahr gab es mehrere positive Entwicklungen auf Bundesebene, um diese Situation zu entspannen:
- Das Bundesgericht hat in diversen Urteilen zu 5G Klarheit geschaffen und geltende Regelungen zu Vorsorgeprinzip, Messempfehlung und Qualitätssicherungssystem bestätigt. Allerdings basieren die Entscheide auf der Rechtsgrundlage vor der NISV-Revision (2022). Sie enthalten deshalb keine Klärungen bezüglich eines Korrekturfaktors für adaptive Antennen. Auf bundesgerichtliche Klärung dazu warten wir mit grossem Interesse.
- Der diesjährige NIS-Monitoringbericht des Bundesamts für Umwelt (BAFU) attestiert sehr tiefe Expositions-Messwerte, die teils weit unter den Grenzwerten liegen. Die strengen Schweizer Anlagegrenzwerte werden im Mittel nur zu ca. 10% ausgeschöpft.
- Als Begleitmassnahme hat der Bund eine Informationsseite zu Mobilfunk publiziert: www.5g-info.ch.
- Im September wurde zudem im Auftrag des BAFU an der Universität Freiburg ein medizinisches Beratungsnetz für nichtionisierende Strahlung eröffnet: www.mednis.ch. Es soll die bessere medizinische Versorgung von Personen mit elektromagnetischer Hypersensibilität sicherstellen.
- Im Herbst wurde die 2020 eingereichte Motion 20.3237 «Mobilfunknetz. Die Rahmenbedingungen für einen raschen Aufbau jetzt schaffen» der FDP von beiden Parlamentskammern angenommen. Sie verlangt notwendige Massnahmen, um den Ausbau zu vereinfachen. Es obliegt nun dem Bundesrat, die Rahmenbedingungen der technologischen Entwicklung anzupassen. Davon werden auch Gemeinden und Kantone profitieren. Denn das aktuell geltende Regime ist aufwändig für alle Beteiligten.
Wir nehmen die Ausbildung und Aufklärung zu Mobilfunk ernst. Unsere Spezialisten beantworten Anfragen aus der Bevölkerung. Zudem unterstützen wir unter anderem die Informationsplattform Chance5G, die Faktenplattform Reclaimthefacts sowie die Forschungsstiftung Strom und Mobilfunk an der ETH Zürich.
Elektromagnetische Felder
Als Anbieterin wollen wir den Mobilfunk für Mensch und Umwelt verantwortungsbewusst betreiben. Beim Betrieb der Mobilfunkanlagen sind wir bestrebt, jederzeit die nationalen Umweltauflagen sowie die kantonalen und kommunalen Bauvorgaben zu erfüllen.