Swisscom Schweiz
In Mio. CHF bzw. wie angemerkt | 2021 | 2020 | Veränderung | |||
---|---|---|---|---|---|---|
Nettoumsatz und Ergebnis | ||||||
Telekomdienste | 5’478 | 5’667 | –3,3% | |||
Lösungsgeschäft | 1’111 | 1’058 | 5,0% | |||
Handelswaren | 776 | 759 | 2,2% | |||
Wholesale | 658 | 661 | –0,5% | |||
Übrige Umsätze | 154 | 48 | 220,8% | |||
Umsatz mit externen Kunden | 8’177 | 8’193 | –0,2% | |||
Umsatz mit anderen Segmenten | 56 | 57 | –1,8% | |||
Nettoumsatz | 8’233 | 8’250 | –0,2% | |||
Direkte Kosten | (1’826) | (1’772) | 3,0% | |||
Indirekte Kosten | (2’954) | (3’012) | –1,9% | |||
Segmentaufwand | (4’780) | (4’784) | –0,1% | |||
Segmentergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 3’453 | 3’466 | –0,4% | |||
Marge in % Nettoumsatz | 41,9 | 42,0 | ||||
Leasingaufwand | (232) | (232) | 0,0% | |||
Abschreibungen | (1’475) | (1’509) | –2,3% | |||
Segmentergebnis | 1’746 | 1’725 | 1,2% | |||
Operating Free Cash Flow Proxy | ||||||
Segmentergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 3’453 | 3’466 | –0,4% | |||
Leasingaufwand | (232) | (232) | 0,0% | |||
EBITDA nach Leasingaufwand (EBITDA AL) | 3’221 | 3’234 | –0,4% | |||
Investitionen | (1’642) | (1’599) | 2,7% | |||
Operating Free Cash Flow Proxy | 1’579 | 1’635 | –3,4% | |||
Operationelle Daten in Tsd. und Personalbestand in Vollzeitstellen | ||||||
Festnetztelefonieanschlüsse | 1’424 | 1’523 | –6,5% | |||
Breitbandanschlüsse Retail | 2’037 | 2’043 | –0,3% | |||
TV-Anschlüsse | 1’592 | 1’588 | 0,3% | |||
Mobilfunkanschlüsse | 6’177 | 6’224 | –0,8% | |||
Umsatz generierende Einheiten (RGU) | 11’230 | 11’378 | –1,3% | |||
Breitbandanschlüsse Wholesale | 596 | 555 | 7,4% | |||
Personalbestand | 12’889 | 12’845 | 0,3% |
Der Nettoumsatz von Swisscom Schweiz hat um 0,2% oder CHF 17 Mio. auf CHF 8’233 Mio. abgenommen. Der anhaltende Wettbewerbs- und Preisdruck führte zu einem Umsatzrückgang bei den Telekomdiensten um 3,3% oder CHF 189 Mio. auf CHF 5’478 Mio. Vom Rückgang entfielen CHF 105 Mio. (–2,7%) auf das Segment Residential Customers sowie CHF 84 Mio. (–4,9%) auf das Segment Business Customers. Dagegen stieg der Umsatz aus dem Lösungsgeschäft um 5,0% oder CHF 53 Mio. auf CHF 1’111 Mio.
Beim Mobilfunk und den Festnetzdiensten sind die Marktsättigung und der Wettbewerbsdruck spürbar. Der Teilnehmerbestand im Mobilfunk sank gegenüber dem Vorjahr um 0,8% oder 47 Tsd. auf 6,18 Mio. Der Bestand der Postpaid-Anschlüsse wuchs gegenüber dem Vorjahr um 128 Tsd., bei den Prepaid-Anschlüssen reduzierte er sich um 175 Tsd. Im Privatkundensegment stieg der Anteil der Zweitmarke Wingo und der Drittmarken wie M-Budget Mobile und Coop Mobile am Postpaid-Bestand von 19% auf 23%. Die Anzahl Breitbandanschlüsse und TV-Anschlüsse blieb im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil, mit 2,04 Mio. Breitbandanschlüssen bzw. 1,59 Mio. TV-Anschlüssen. Ende 2021 verzeichnete das Segment Residential Customers 2,52 Mio. inOne-Kunden. In diesem Segment entfielen auf inOne 66% der Postpaid-Mobilfunkanschlüsse und 81% der Breitbandanschlüsse. Die Anzahl Anschlüsse in der Festnetztelefonie sank innert Jahresfrist um 6,5% oder 99 Tsd. auf 1,42 Mio.
Der Segmentaufwand reduzierte sich um 0,1% oder CHF 4 Mio. auf CHF 4’780 Mio. Die direkten Kosten stiegen um 3,0% oder CHF 54 Mio. auf CHF 1’826 Mio. Sowohl die Kosten für den Einkauf von Handelswaren und Dienstleistungen als auch die Kosten für die Kundenakquisition und Kundenbindung nahmen zu. Die indirekten Kosten sanken um 1,9% oder CHF 58 Mio. auf CHF 2’954 Mio. Zudem wurden die indirekten Kosten 2021 durch eine Erhöhung der Rückstellungen für Rechtsverfahren in Höhe von CHF 52 Mio. und eine Erhöhung der Rückstellung für Stellenabbau belastet. Auf vergleichbarer Basis sanken die indirekten Kosten um 4,0% oder CHF 119 Mio., was hauptsächlich auf Effizienzsteigerungen zurückzuführen war. Der Personalbestand wuchs als Folge der Akquisitionen der Unternehmen Webtiser und JLS Digital um 0,3% oder 44 Vollzeitstellen auf 12’889 Vollzeitstellen. Das Segmentergebnis vor Abschreibungen sank um 0,4% oder CHF 13 Mio. auf CHF 3’453 Mio., auf vergleichbarer Basis resultierte ein Anstieg um 1,4%. Dabei wurden der Umsatzrückgang bei den Telekomdiensten und die höheren Kosten für Dienstleistungen sowie für die Kundengewinnung und -bindung dank den laufenden Effizienzsteigerungen aufgefangen. Die Investitionen stiegen um 2,7% oder CHF 43 Mio. auf CHF 1’642 Mio. Die Investitionen für den Ausbau der Breitbandnetze und Mobilfunknetze nahmen zu, hingegen gingen die Investitionen in die übrige Infrastruktur zurück. Ende 2021 waren in der Schweiz rund 4,8 Mio. oder 90% aller Wohnungen und Geschäfte mit Ultrabreitband von mehr als 80 Mbit/s erschlossen. Über 3,9 Mio. oder 72% aller Wohnungen und Geschäfte profitieren von schnellen Verbindungen mit mehr als 200 Mbit/s.
Eine grosse Unsicherheit prägt aktuell den weiteren Ausbau des Glasfasernetzes bis zu den Wohnungen und Geschäften (FTTH), den Swisscom für die ganze Schweiz realisiert. Das Bundesverwaltungsgericht hat 2021 die vorsorglichen Massnahmen der Wettbewerbskommission vom Dezember 2020 bestätigt, welche die Netzarchitektur von Swisscom teilweise infrage stellen. Bis zu einer Klärung der Situation baut Swisscom nur Netzelemente, die der P2P-Netzarchitektur (Punkt-zu-Punkt) entsprechen (z.B. Zuleitung ins Haus) oder in Kooperation gebaut werden.